Die Ismailiten - in der Welt des Aga Khan



Man ist eben erfinderisch in diesem Teil der Welt. Ein Bekannter der trotzdem über China anreisen wollte, spielt seit etwa 3 Tagen Katz und Maus mit vermutlichen Sicherheitsbeamten in Zivil, die interessanterweise immer aus den Provinzzug aussteigt, wenn er das tut. Mir ist die Ziege lieber. 
Der traditionelle Islam hat keine allzu hohe Meinung vom Mönchsleben, Männer sollten auch heiraten, meinen die Gelernten, doch im Pamir gehen die Uhren anders.

Wer den Pamir betritt, betritt das Reich des Aga Khan. Das ist der politische und geistige Anführer der Pamiris und der 9-Shia oder Ismailiten, einer speziellen Teilgruppe die sich in Tadschikistan und Pakistan findet. Nicht weniger prächtig als die tibetischen Kloster erheben sich auf diesem der Grenze die Minarette in den Himmel. Pamiris werden in der Regel steinalt und es passiert nicht allzu viel neues. Die Alten hüten das Vieh und die Jungen bringen Badeschlappen, Gummienten und Stundenwecker auf Eselkarawanen aus China.

Der Alltag im Pamir-Gebirge

 Der Speiseplan beschränkt sich Fleisch und Milch und Marihuana ist die Standard Medikation bei jeder Art von Erkrankung. Das wächst in der Nähe des Himalayas wild. Die tibetische Medizin verwendet darüber hinaus noch gerne die Brechnuss, das ist den Menschen hier zu riskant.
Mich interessiert das Buch Dzyan, das angeblich älteste Buch der Welt, dass die Grundlage aller Religionen bilden soll und auf das Helena Blavatsky, Erich von Däniken oder H.P. Lovecraft immer wieder Bezug nehmen.

Die genaue Herkunft des Buches ist umstritten. Manche meinen es ist der Name des Tao Gelehrten Ly Tzyn. Der jüdische Gelehrte  Leonard Bosman postulierte es handle sich um das  Sifra di-Tzeniutha, einen Teil der Kabbala und Helena Blavatsky will es auf einer Reise von Zentralasien nach Tibet gesehen haben, wo es von einer geheimen Bruderschaft aufbewahrt würde.

Ich finde es ist den Versuch wert.
1. Strophe
  1. Die ewige Mutter, gehüllt in ihre immer unsichtbaren Gewandes, hatte wieder einmal während sieben Ewigkeiten geschlummert.
  2. Es gab keine Zeit, denn sie lag schlafend in dem unendlichen Schoße der Dauer.
  3. Das Universalgemüt war nicht vorhanden, denn es gab keine Ah-hi, es zu erhalten.
Zu meiner großen Enttäuschung hatte mein Gesprächspartner von Königreich Schambala, dass sich hier irgendwo in der Nähe, eventuell auch unterirdisch befinden sollte, noch nichts gehört.

Der Punkt an Zentralasiaten ist immer, dass sie Dinge tun aber nicht unbedingt wissen weshalb. Einem geschulten Auge fällt auf, dass ihre Rituale weit weniger mit dem Islam als mit Schamanismus zu tun haben. Bei Schiiten ist das in der Regel etwas deutlicher erkennbar als bei Sunniten.

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